Im Heft Nr. 4 ist auf der ersten Innenseite unter dem Logo von PERRY RHODAN noch als
offensichtlicher Nachtrag - der so in allen anderen Nachdrucken fehlt: "Eine Moewig -Serie, Copyright @ 1961, Moewig Verlag München".
Das ist insofern erstaunlich, als dass bei allen anderen Nachdrucken außer Nr. 74 und 78 der gesamte Innenteil ganz offensichtlich
drucktechnisch eine Kopie der Erstauflage ist - und dabei automatisch das Impressum aus dem Jahr 1961 beziehungsweise bei Nr. 19 aus 1962 -
hinten abgedruckt ist, wo ja bereits steht, dass es sich um ein Moewig-Produkt handelt.
Laut Historie des Moewig-Verlages als Link in Wikipedia hat der Heinrich Bauer Verlag Hamburg bereits im Jahre 1970 die drei Verlage Erich Pabel,
Semrau und Moewig gekauft und 1972 daraus die Verlagsgruppe Pabel-Moewig-Semrau mit Hauptsitz in Rastatt gebildet. Dabei scheint der Moewig
Verlag in München da dennoch als juristisch eigener Körper weiter bestanden zu haben, denn die Silberbände von Perry Rhodan erschienen ja
1979 im Moewig Verlag. Erst 1989 kam es zum Zusammenschluss der Firmenteile Verlagsunion Wiesbaden, Pabel Zeitschriftenverlag und
Moewig Buchverlag zu VPM Verlagsunion Erich Pabel - Arthur Moewig KG.
Der explizite Hinweis auf Moewig als den Inhaber des Copyrights könnte darauf hindeuten, dass dieser Nachdruck nicht nur nachgeschoben wurde,
um ein Relaunch auszuprobieren und Leser beliefern zu können, sondern vielleicht hat der Verlag sie auch zu anderen Zwecken benötigt.
Das gleiche Titelbild, welches für die Nr. 1 der "unbekannten Auflage" verwendet wurde, findet sich auch als Titel der Heftnummer 1 der
griechischen Lizenzausgabe. Das könnte zusammen mit den Hinweisen auf Copyright im Heft 4 beispielsweise darauf hindeuten, dass Heftexemplare
der "unbekannten Auflage" etwa bei der Akquisition von Geschäftspartnern oder bei der Herstellung von Lizenzprodukten verwendet wurden.
Witzigerweise hat das griechische Heft auf der Rückseite auch eine RONCO-Werbung. Im Impressum des griechischen Heftes kann man lesen:
Copyright Pabel Verlag 1977, Copyright VANI EPE 1980.
In der PR-Chronik von Negula ist auf Seite 469 nachzulesen, dass das Jahr 1974 das "Jahr der fremdsprachigen Zweitverwertungen" war. Das würde
passen im Bezug auf den Akquisitionsgedanken und den daraus resultierenden Bedarf an Vorlagen für Lizenzprodukte. In der Chronik Nr. 2 wird auf
Seite 104 Cheflektor Kurt Bernhardts Rundschreiben vom 23 Oktober 1974 zitiert: "wir haben auf den letzen Messen Erfolge mit den ausländischen
Lizenzen gehabt.". Bei solchen Gesprächen wird man wohl neben Ansichtsexemplaren von Nachauflagen auch einige erste Hefte "im Originalzustand"
zur Erstellung von Lizenzprodukten benötigt haben.
Da die Abwicklung und Realisierung der im Oktober 1974 auf der Buchmesse getätigten Abschlüsse der Lizenzverträge eine gewisse Zeit in Anspruch
nahm - im Beispiel der griechischen Ausgabe sogar bis 1980 - würde eine Datierung der "unbekannten Auflage" in die zweite Hälfte des
Jahres 1975 durchaus passen.
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