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Die Titelseiten der Perry Rhodan Romanhefte Heft 1 - 99
1. Auflage = Erstausgabe



Vorwort

Vorwort
Perry Rhodan - die größte Science Fiction-Serie der Welt

Am 15. Februar 2019 erscheint Band 3000 der größten Science Fiction-Serie der Welt, die seit 8. September 1961 wöchentlich ohne jede Unterbrechung herauskommt. Das ist der am längsten laufende Fortsetzungsroman der Welt, ein beeindruckender, beinahe unglaublicher Superlativ. Bereits in Band 1 erschien auf der Innenseite des Umschlags ein Text, der geradezu prophetisch wirkte:

Perry Rhodan ist eine Vision die unter großen Schwierigkeiten erfolgende Ausdehnung der Menschheit in die unfaßlichen Weiten der Galaxis.

Das war bisher auf der Erde geschah, ist in den historischen Werken nachzulesen Die Geschichte unserer neuen Roman-Serie Perry Rhodan aber beginnt in der Gegenwart und setzt sich fort bis in immer fernere Zukunft.

Perry Rhodan, der Erbe einer galaktischen Großmacht, ist Forscher, Raumpilot und fanatischer Verfechter des Gedankens an eine vereinte und starke Erde. Mit ihm beschreitet die Menschheit einen Weg, dessen Ende nicht abzusehen ist. Er führt hinein in die vor uns liegenden Jahrtausende und über Abgründe hinweg zu Sternenreichen, die seit Millionen von Jahren auf uns warten. Er führt in eine Zeit, in der die Nachkommen der Menschen von der Erde nur noch wie von einem Mythos reden und ein vereinsamter Planet um eine längst erloschene Sonne kreist, die einst Mittelpunkt des Universums war.


Handlungsabriss

Am 19. Juni 1971 starten von den amerikanischen Nevada Fields vier Astronauten unter dem Kommando von Major Perry Rhodan mit dem Raumschiff STARDUST zum Mond. Weitere Besatzungsmitglieder sind Perry Rhodans bester Freund Captain Reginald Bull, Captain Clark D. Flipper und Leutnant Eric Manoli, der Bordarzt. Diese Handlung spielt zwei Jahre nach der ersten Mondlandung in der realen Welt. Im Jahr 1961, als das erste Heft erschien, konnte noch niemand wissen, dass bereits acht Jahre später tatsächlich Menschen auf dem Mond stehen würden, und kaum jemand rechnete ernsthaft damit, dass die Heftserie noch viele Jahrzehnte später existieren würde. Auf dem Mond entdecken die Astronauten das notgelandete Raumschiff von außerirdischen, menschenähnlichen Wesen, den Arkoniden. Das Raumschiff ist unter dem Kommando von Thora, einer hochmütigen Adeligen. Neben dem Wissenschaftler Crest, der unter einer gefährlichen Krankheit leidet, sind weitere Arkoniden an Bord, die aber degeneriert sind und sich mit Spielen die Zeit vertreiben anstatt das Schiff wieder flottzumachen. Rhodan nimmt auf dem Rückflug zur Erde Crest mit, denn er hofft, für ihn ein Heilmittel auftreiben zu können. Er kehrt aber nicht nach Amerika zurück, sondern desertiert und landet in der Wüste Gobi, wo er eine von den Großmächten unabhängige Dritte Macht aufbaut, wobei er durch die arkonidische Supertechnik unterstützt wird.

Nachdem sich die Dritte Macht gegen die Angriffe der Großmächte konsolidiert hat, wozu auch die PSI-Fähigkeiten einer Reihe von Mutanten beitragen, die für die neue Macht gewonnen werden können, startet Rhodan mit einem Beiboot des Arkonidenraumschiffes, welches in den Auseinandersetzungen mit den Großmächten von einer Atomrakete zerstört worden war, hinaus in den Weltraum zu benachbarten Sonnensystemen. Er gerät auf die Spuren des galaktischen Rätsels und entdeckt den Planeten Wanderer, auf dem er samt seinen Getreuen von ES, der Superintelligenz, die ein Freund und Beschützer der Menschheit ist, das Geschenk der Unsterblichkeit erhält. Auf dem Planeten einer sterbenden Sonne geht ein blinder Passagier an Bord, ein possierliches kleines Wesen, einen Meter groß, mit einem Aussehen wie eine Kreuzung zwischen einer Maus und einem Biber. Der Kleine ist aber ein Multimutant, Telepath, Telekinet und Teleporter. Der Gucky genannte Außerirdische wird einer der treuesten Freunde Perry Rhodans und als Sonderoffizier des Mutantenkorps immer wieder als Retter des Universums auftreten. Rhodan dringt mit seinem Team weiter in die Galaxis vor und erreicht schließlich das Große Imperium, das Reich der Arkoniden, welches von einem Robotregenten beherrscht wird. Die aufgrund der Konkurrenz durch die Erdmenschen sich in ihrer Monopolstellung bedroht fühlenden Galaktischen Händler brechen mit einer Flotte auf, um die Erde zu vernichten, werden aber von den Menschen in die Irre geführt und führen ihren Schlag gegen ein anderes Sonnensystem. Die Erde sinkt für die galaktischen Völker lange Zeit ins Vergessen. In den kommenden Jahrzehnten passiert endlich die lang ersehnte Einigung der Menschheit. Ein Solares Imperium wird gegründet und Perry Rhodan zu dessen Großadministrator gewählt. Damit ist die Grundlage für den Aufstieg der Menschheit zur führenden Macht in der Galaxis gelegt. In Band 50 erscheint eine der faszinierenden Gestalten der Serie - der arkonidische Admiral Atlan. Nach dem Untergang des Inselkontinents Atlantis, der durch Strukturerschütterungen nach der Kollision eines fremden Universums mit unserem herbeigeführt wurde, war er auf der Erde allein unter Barbaren zurückgeblieben. Nachdem er wie später Perry Rhodan von ES die Unsterblichkeit bekommen hatte, verbrachte er Jahrtausende auf der Erde, ohne zu altern. Immer wieder war er während längerer Zeiträume zwischen seinen Wachperioden, in denen er auf das Geschehen auf der Erde Einfluss nahm, in seiner Unterwasserkuppel im Tiefschlaf. Als er im Jahr 2040 wieder aufgeweckt wird, stellt er erstaunt fest, dass sich die Menschheit endlich zu einer raumfahrenden Spezies entwickelt hat. Mit der Hilfe Perry Rhodans kann Atlan den arkonidischen Robotregenten ausschalten und selbst sein Erbe als Imperator von Arkon antreten, bis er aber, enttäuscht von den politischen Vorgängen in seiner Heimat, resigniert und sich erneut an die Seite der Menschheit stellt.

Die weitere Entwicklung der Menschheit wird in Zyklen geschildert, die meist 50 oder 100 Bände beinhalten. Oft findet ein Zeitsprung zwischen den Zyklen statt, der größte davon zwischen Band 399 und 400 mit tausend Jahren. Mit Erreichen des Bandes 1000 wird eine neue Zeitrechnung eingeführt, die Neue Galaktische Zeit. In der aktuellen Handlung der Hefte, welche im Jahr 2018 erschienen sind, ist die Serie im Jahr 1552 NGZ angelangt, also im Jahr 5139 nach unserer Zeitrechung.

Die Macher der Serie

Als Väter der Serie müssen drei Personen genannt werden: die beiden bekannten SF-Autoren Karl-Herbert Scheer (1928 - 1991) und Clark Darlton (Walter Ernsting, 1920 - 2005), welche gemeinsam die Serie konzipierten, sowie der Cheflektor des Moewig Verlages Kurt Bernhardt (1916 - 1983). Dieser war ein Mann, der einen guten Riecher für Markttrends hatte. Er verstand es immer wieder, seine Autoren vor sich herzutreiben und war bei weitem nicht bei jedem beliebt. Die größte Leistung seiner Karriere war auf jeden Fall, dass er zwei so unterschiedliche Typen wie Karl-Herbert Scheer und Walter Ernsting im Herbst 1960 zusammenspannte und sie beauftragte, das Konzept für eine Weltraumserie auszuarbeiten, die das Erbe des Universums antreten sollte. Auf der einen Seite Scheer, der Technikfreak, der detailversessene Tüftler, Planer, Waffennarr, Choleriker, der als Exposéautor lange Jahre den Kurs von Perry Rhodan im Universum bestimmen sollte. Der Mann, der Wortungetüme wie Hyperinmestron oder Nullzeitdeformator ausdachte. Der Mann, der seitenlange Berechnungen anstellte, damit technische Details wie Beschleunigungswerte im Sekundenquadrat, Gesamtgewicht, Volumen, Reaktionsmassen von Raumschiffen, Sprengleistung von Bomben und dergleichen für technikbegeisterte Leser einen glaubwürdigen Hintergrund vortäuschten. Der Mann, dessen Helden vorzugsweise stahlharte Männer mit überragenden wissenschaftlichen und militärischen Fähigkeiten waren und die mit Todesverachtung in den Einsatz gingen.

Walter Ernsting war ein komplett anderer Typ als Scheer. Mit militärischer Unterordnung hatte er schon im Krieg, an dem er natürlich nicht freiwillig teilgenommen hatte, Schwierigkeiten. Nach langer Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1950 entlassen wurde, stand er allem Militärischen komplett ablehnend gegenüber. Er war ein Freigeist, ein Romantiker, ein Lebemensch, einer der versuchte, in seinen Romanen den "Sense of Wonder" herüberzubringen. Die eigene Begeisterung für SF bewirkte auch, dass Ernsting 1955 Gründer des Science Fiction Club Deutschland wurde. Seine Helden spiegeln oft seine eigene Einstellung wieder, machen auch gerne einmal einen drauf und führen die Militaristen an der Nase herum. Der Humor spielt eine große Rolle, artet allerdings auch manchmal in Klamauk aus. Die Geschichte um das Pseudonym Clark Darlton ist typisch für den gewitzten Ernsting: Der Lektor Bernhardt lehnte es ab, für die Utopia Großband-Reihe neben den Romanen, die Ernsting als literarischer Agent besorgte und teilweise auch selber übersetzte, von Ernsting selbst verfasste Romane zu publizieren, weil er für diese Reihe die übersetzten Titel bevorzugte. Deshalb schob ihm Ernsting zwei seiner Romane unter, die er mit getürkten englischen Titeln versehen hatte und gab vor, sie nur übersetzt zu haben. Darunter war sein Erstlingswerk UFO am Nachthimmel. Weil die Romane allerdings beim Publikum sehr gut ankamen, konnte er das Pseudonym lüften und seine weiteren Romane ohne Schwierigkeiten verkaufen. Diese so unterschiedlichen Menschen und Autoren Scheer und Ernsting konnten mit ihren jeweiligen Schwerpunkten ganz verschiedene Zielgruppen ansprechen. Ergänzt um weitere zuverlässige Autoren, als Team zusammen- gehalten durch akribisch ausgearbeitete Exposés in groß angelegten Zyklen, gewannen sie für die Perry Rhodan-Serie eine riesige Leserschaft.

Es dauerte bis zum September 1961, bis das erste Heft erscheinen konnte. Das Autorenteam wurde durch Kurt Mahr (Klaus Mahn, 1934 - 1993) und W. W. Shols (Winfried Scholz, 1925 - 1981) ergänzt, denn für nur zwei Autoren wäre es nicht möglich gewesen, auf Dauer wöchentlich herauskommende Romane zu verfassen. Damit es möglichst wenig Widersprüche zwischen den Romanen der verschiedenen Autoren gab, wurden umfangreiche Exposés erstellt. Diese fertigte lange Jahre Scheer an, der sich eindeutig als Chefautor der Serie herauskristallisierte. Darlton begnügte sich damit, als zweiter Gründer der Serie genannt zu werden und mit einer großen Zahl von Romanen seine Handschrift zu hinterlassen. W. W. Shols, der nur nebenberuflich schrieb, schied bereits mit Band 31 aus der Serie aus und wurde durch Kurt Brand (1917 - 1991) ersetzt. Mit Band 74 stieg der zu diesem Zeitpunkt erst vierundzwanzigjährige William Voltz (1938 - 1984) als fünfter Autor in die Serie ein und sollte im Lauf der Jahre eine immer wichtigere Rolle im Team spielen. Kurt Brand verließ nach Band 200 aufgrund von Streitigkeiten das Team und versuchte, mit Ren Dhark ein Konkurrenzprodukt zu lancieren. Dieses konnte aber wie viele andere Serien mit Weltraumhelden nur kurze Zeit auf dem Markt neben Perry Rhodan bestehen. Brand wurde im Autorenteam durch H. G. Ewers (Horst Gehrmann, 1930 - 2013) ersetzt. Dazu kamen in den nächsten Jahren Hans Kneifel (1936 - 2012), Ernst Vlcek (1941 - 2008) und H. G. Francis (Hans G. Franciskowsky, 1936 - 2011). Dieses Team von acht Autoren war über viele Jahre das Gesicht der Serie. Scheer, welcher in dien siebziger Jahren gravierende Gesundheitsprobleme hatte, schrieb immer weniger Romane und konzentrierte sich auf die Exposés. Schließlich musste er auch die Exposéredaktion an Voltz abgeben, welcher nun unangefochtener Chefautor der Serie wurde und sie aus dem Zeitalter der Weltraumschlachten in Richtung der Erforschung kosmischer Rätsel führte. Seine Romane waren bei sehr vielen Fans außerordentlich beliebt und belegten in den Umfragen nach den besten Titeln eines Zyklus regelmäßig die vorderen Plätze. Sein früher Tod 1984 nach einer Krebserkrankung erschütterte die Grundfesten der Serie. Seine Nachfolge als Exposéautor wurde von Kurt Mahr und Ernst Vlcek gemeinsam angetreten. Mahr gab die Aufgabe nach relativ kurzer Zeit ab, weil er in Amerika lebte, was in der Zeit vor E-Mail und Internet Schwierigkeiten bei der Abstimmung mit dem Team machte. Vlcek blieb bis 2001 Exposéautor und übergab diese Aufgabe dann an Robert Feldhoff (1962 - 2009), der eine ähnliche Rolle wie früher Voltz einnahm und tragischerweise genau wie dieser viel zu früh einer heimtückischen Krankheit erlag. Dann übernahm Uwe Anton für einige Jahre die Chefrolle. Im Jahr 2019 zeichnen Christian Montillon (Christoph Dittert) und Wim Vandemaan (Hartmut Kasper) für die Exposés verantwortlich. Das Autorenteam erfuhr kontinuierlich Veränderungen. Die Autoren der Gründergeneration und auch bereits der zweiten Generation sind 2019 alle nicht mehr unter den Lebenden. Die straffe Exposéredaktion sorgt aber dafür, dass es immer wieder neuen Autoren möglich wird, in die Arbeit als Teamautor einzusteigen.

Neben den Autoren spielt seit der Gründung der Serie natürlich auch die Redaktion eine wichtige Rolle. Neben dem Cheflektor des Moewig-Verlages Kurt Bernhardt in den Anfangsjahren der Serie, welcher sich aber nie in die Details vertiefte, sondern nur als Ideengeber und oft auch als Autorenschreck fungierte, war Günter M. Schelwokat (1929 - 1992) viele Jahre als freiberuflicher Lektor und Korrektor für Perry Rhodan, aber auch für die anderen SF-Serien des Moewig Verlages bzw. später für Pabel-Moewig tätig. Er hatte als Person im Hintergrund großen Einfluss auf die Auswahl der Autoren, schrieb die Untertitel, Handlungszusammenfassungen und -vorschauen der Serie. Erst mit dem Tod von William Voltz wurde eine verlagsinterne Redaktion aufgebaut, die zuerst Horst Hoffmann innehatte, der aus dem Autorenteam kam. Ab 1987 übernahm Florian F. Marzin diese Aufgabe, nach dessen Ausscheiden 1995 Klaus N. Frick, welcher 2019 nach wie vor Chefredakteur der gesamten phantastischen Unterhaltung bei Pabel-Moewig ist.

Das Aussehen der Perry Rhodan-Hefte

Die Perry Rhodan-Hefte haben in ihrer Aufmachung seit dem ersten Heft eine große Kontinuität bewahrt. Der charakteristische Schriftzug mit dem Namen des Helden, dessen Schriftart heute nostalgisch aus der Zeit gefallen erscheint, findet nach wie vor Verwendung. Das Layout der Hefte mit dem Kasten oben, der Aufschrift Perry Rhodan - der Erbe des Universums und Untertitel Die grosse WELTRAUM-SERIE von K. H. Scheer und Clark Darlton sowie dem roten Streifen am unteren Heftrand mit Titel, Untertitel, Nr. und Preisangabe wurde wurde von Band 1 - Band 559 verwendet, nur leicht modifiziert ab Band 53, als das Moewig-Logo M und ein blauroter Streifen am Heftfalz dazukamen. Ab Band 560 wurde auf ein Ganzseitentitelbild umgestellt. Band 1000 brachte eine Umstellung des Untertitels auf die größte Weltraumserie, seit Band 2200 wird als Untertitel die größte Science Fiction-Serie verwendet.

Auch im Inneren ist der Aufbau im wesentlich seit Jahrzehnten gleich. Normale Hefte haben 68 Seiten Umfang inklusive Umschlagseiten. Allerdings haben Jubiläumsbände seit Band 500 meist einen erweiterten Seitenumfang und oft auch ein doppelseitiges, auch die Rückseite umfassendes Titelbild. Das Titelbild von Band 2400 war sogar vierfach, dabei waren die Umschlagseiten mit "Altarfaltung", also nach innen einklappbar wie ein Flügelaltar gestaltet. Im Romaninnern findet man am Anfang eine einseitige Einführung mit einer Zusammenfassung, was vorher geschah, dann auf der ersten Romanseite einen Kasten mit einer Auflistung der Hauptpersonen des Romans. Seit Band 302 gibt es eine Leserkontaktseite, die sich über die Jahre von einer Seite Umfang auf vier Seiten erhöhte und die lange auf bzw. ab Seite 3 platziert wurde, bis sie in den Romanschlussteil wanderte. Am Ende des Romanteils findet sich eine kurze Vorschau auf den nächsten Band und dann noch unterschiedliche einseitige Rubriken wie PR-Lexikon, PR-Computer, PR-Kommentar, PR-Glossar und ähnliche. Die Einführungsseite wurde ab Band 34 mit einem Perry Rhodan-Porträt ergänzt, welches ab Band 68 durch ein neues ausgetauscht wurde, das Perry Rhodan wie auf dem berühmten Titelbild von Band 19 zeigt, allerdings in schwarzweiß. Diese Porträtzeichnung gibt es in leicht modifizierter Form nach wie vor. Etwa alle vier Wochen gibt es auf den Mittelseiten eine Risszeichnung, in der Raumschiffe und andere technische Geräte vorgestellt werden, beeindruckende Einblicke in die Technik der Zukunft. Beginnend mit Band 752 wurde mit dem Perry Rhodan-Report eine vierwöchentlich erscheinende Innenbeilage mit 16 Seiten eingeführt, was aber keine Preisauswirkung hatte.

Von Band 1 - 1799 war Johnny Bruck (1921- 1995) alleiniger Titelbildzeichner der Perry Rhodan-Heftserie, nur die Bände 1788 und 1789 wurden mit Agenturbildern ausgeliefert, weil Johnny nach seinem Unfall nicht mehr arbeitsfähig war. Bei nachfolgenden Nummern bis 1799 wurden einige Bruck-Titelbilder nochmals - teilweise in leicht veränderter Form - verwendet, die einige Jahre vorher bereits in der Atlan-Serie abgedruckt gewesen waren. Johnny Bruck war ein Phänomen, der produktivste Zeichner in der deutschen Science Fiction-Geschichte. Sein Werk wird auf den umfangreichen Seiten der Mehrfachverwendungen ausführlich präsentiert.

Nach Brucks Unfalltod übernahm das Dreigespann Alfred Kelsner, Ralph Voltz und Swen Papenbrock 1995 die Titelbildgestaltung der Perry Rhodan-Hefte, wobei sich die drei Zeichner meist in Vierblöcken abwechselten. Kelsner war vorher bereits als Innenillustrator von PR-Heften und als Titelbildzeichner für die Perry Rhodan-Planetenromane hervorgetreten. Ralph Voltz ist der Sohn des berühmten, leider viel zu früh verstorbenen PR-Autors William Voltz. Er schied im Jahr 2004 aus dem Team aus, dafür kam Dirk Schulz und einige Jahre stieß noch Arndt Drechsler dazu, sodass sich mit Band 3000 vier Zeichner die Titelbildgestaltung teilen. Dazu kamen einige Gastzeichner, die meist Staffeln von etwa vier Titelbildern ablieferten. In den meisten Heften gibt es auch Innenillustrationen, die in den Heften 1 - 950 und 1260 - 1799 größtenteils von Bruck kamen, dazwischen und danach von unterschiedlichen Zeichnern.

Der Heftpreis veränderte sich von 0,70 DM im Jahr 1961 bis auf € 2,20 (Deutschland) im Jahr 2018, also nominal etwa das sechsfache. Jubiläumsbände mit erweitertem Seitenumfang sind meist etwas teurer.

Das Perry Rhodan-Universum - weitere Produkte

Die Perry Rhodan-Serie entwickelte sich zu einem gigantischen Erfolg. Bereits die ersten Hefte, welche mit einer Startauflage von 35.000 Exemplaren an die Kioske kamen, mussten nachgedruckt werden. Die Auflage steigerte sich sukzessive bis auf mehr als 200.000 Stück, sie dürfte sich jetzt bei etwa 80.000 bewegen. 1966 startete eine zweite Auflage mit Band 1 von vorn weg. Insgesamt gab es fünf Auflagen, die Nachauflagen mussten aber durch die leichte Zugriffsmöglichkeit auf antiquarische Exemplare durch die Präsentations- und Bestellmöglichkeiten im Internet nach und nach eingestellt werden. 1964 starteten die Perry Rhodan Planetenromane, eine Taschen- buchreihe, die monatlich erschien und von der Haupthandlung unabhängige Abenteuer schilderte. Die Plane- tenromane erreichten in mehreren Auflagen 415 Bände. Erfolgreichste Subreihe innerhalb der Planetenromane waren die Atlan-Zeitabenteuer, in denen Hans Kneifel die Erlebnisse des Arkoniden während seines Jahrtausende währenden Aufenthaltes auf der Erde schilderte. Nach Einstellung der Planetenromane hinaus gab es immer wieder Taschenbuchzyklen von mehreren Bänden, die als Lizenzausgaben in unterschiedlichen Verlagen heraus- kamen.

Ab 1967 wurde der Held auch in grafischer Form präsentiert, zuerst in der Comicserie Perry Rhodan im Bild sehr nahe an der Handlung der Heftserie. Anschließend kam die Serie Perry unser Mann im All, in deren Bildgeschichten zwar ebenfalls die Hauptfiguren der Heftserie auftraten, die Handlung entwickelte sich aber davon weg, denn man wollte über die Stammleser der Heftserie hinweg noch ein jüngeres Publikum erreichen. Perry Rhodan im Bild erreichte 27 Ausgaben, Perry immerhin 129. Nach diesen beiden Serien gab es einige weitere Versuche, Perry Rhodan als Comic zu platzieren, die aber nicht über wenige Hefte hinauskamen.

1969 wurde die Atlan-Serie gestartet, die in zuerst vierwöchentlicher, dann zweiwöchentlicher und schließlich wöchentlicher Erscheinungsweise Geschichten mit und rund um den zweiten Haupthelden der PR-Serie neben dem Titelgeber schilderte. In mehreren inhaltlich sehr unterschiedlichen Zyklen kamen zuerst Einsätze von Agenten der von Atlan gegründeten Organisation USO, dann seine Jugendabenteuer im arkonidischen Imperium, weiters Erlebnisse auf dem Dimensionsfahrstuhl Pthor, welcher als neues Atlantis auf der Erde auftauchte, wieder verschwand und den Helden mit sich führte, und schließlich Atlans Abenteuer mit dem Hantelraumschiff SOL, mit dem er Aufträge der geheimnisvollen Kosmokraten auszuführen hatte. Die klassische Atlan-Serie erreichte 850 Bände bis zu ihrer Einstellung 1988. Ab 1998 erlebte sie eine weitere Inkarnation mit 72 Heften, die sich auf mehrere Kurzzyklen mit jeweils 12 Bänden aufteilten.

Seit 1978 erscheinen die Perry Rhodan-Silberbände, eine weitere Neuausgabe der Perry Rhodan-Serie in Buchform. In ihr werden jeweils 5 - 10 Heftromane in einem einzigen Roman zusammengefasst. Dabei werden die ursprünglichen Heftromane so überarbeitet, dass Wiederholungen, Widersprüche und sprachliche Unsau- berkeiten entfernt werden. Romane, die nicht gut in die Gesamthandlung passen, werden ausgelassen. Bereits in den sechziger Jahren hatte es mit den Perry Rhodan-Leihbüchern eine Art Vorläufer der Silberbände gege- ben, denn in dieser Reihe waren damals 56 Bände erschienen, in denen jeweils zwei Hefte zusammengefasst worden waren. Anfang 2019 sind bereits 144 Silberbände herausgekommen, die zuletzt darin enthaltenen Hefte stammen bereits aus dem Nummernbereich der Heftserie um 1200. Immer wieder landen Neuerscheinungen von Silberbänden in den deutschen Bestsellerlisten.

Beginnend 1977 wurden in Zusammenhang mit dem SF-Boom aufgrund des enorm erfolgreichen Filmes Star Wars - Krieg der Sterne mehrere Perry Rhodan Sonderhefte im Zeitschriftenformat auf den Markt gebracht. Spätere Ausgaben wurden auf Perry Rhodan Magazin umbenannt. Es erschienen bis 1981 26 Ausgaben. Neben Kurzgeschichten enthielten die Magazine auch Artikel sowie andere redaktionelle Beiträge und diente auch als Werbeträger für die verschiedenen Produkte des Pabel-Moewig Verlages. Das Magazin konnte sich aber nicht auf Dauer auf dem Markt halten.

Erfolgreicher war die Atlan-Buchreihe, aufgrund ihrer Aufmachung auch als Atlan-Blaubände bezeichnet, die insgesamt 45 Bände erreichte. Hier wurden zuerst in 13 Bänden die Atlan-Zeitabenteuer aus den Perry Rhodan Planetenromanen neu zusammengestellt und in chronologischer Reihenfolge dem Publikum präsentiert, anschließend kamen nach einem Dreiteiler, der neu geschrieben wurde, die Jugendabenteuer des Arkoniden, welche vorher als Subreihe Atlan exclusiv innerhalb der Atlan-Heftserie erschienen waren. Weitere Abenteuer Atlans wurden in mehreren Atlan-Taschenbuchserien geschildert, die später in Lizenzausgabe als Atlan-Grünbände neu aufgelegt wurden.

Das spannendste Projekt der letzten Jahre ist Perry Rhodan Neo. Mit dieser Serie, die seit September 2011 vierzehntäglich als Taschenheft erscheint, wird die Geschichte Perry Rhodans von vorn neu in einer dem 21. Jahrhundert angemessenen Sprache erzählt. Die Ausgangsposition ist fast identisch mit Band 1 der "klassischen" Perry Rhodan-Serie, aber die Handlung des ersten Bandes wird in das Jahr 2036 verlegt. Sukzessive entwickelt sich ein Handlungsbogen, der komplett unabhängig von der klassischen Serie ist, es tauchen aber viele der bekannten Namen und Völker auf. Anfang 2019 hat NEO bereits stolze 190 Bände erreicht, was genau wie bei der Vorgängerserie weit mehr ist, als beim Start der Serie zu erwarten war. Neo erscheint neben der Taschenheftausgabe gleichzeitig als E-Book und als Hörbuch.

Auch die Perry Rhodan-Silberbände erscheinen mittlerweile gleichzeitig als E-Book, außerdem gibt es mit der Silber-Edition eine Hörbuchreihe dieser Buchausgaben, die nach und nach auch alle Buchfolgen umfassen wird. Die Neuerscheinungen der klassischen Heftserie gibt es einigen Jahren ebenfalls als E-Book.

Neben den angeführten Serien und Reihen gab es in den Jahrzehnten seit Beginn der Perry Rhodan-Serie eine Reihe von weiteren Romanen und Erzählbänden sowie sekundärliterarischen Produkten wie Lexika, Perry Rhodan Weltraumatlas, Werkstattbänden, Risszeichnungsbänden, Autorenbibliografien, Jahrbücher, Con-Bücher und der- gleichen, deren Titelbilder auf den Seiten von rp49 ebenfalls dokumentiert sind.

Merchandising-Produkte

Eine Einzelerscheinung war der Film Perry Rhodan - SOS aus dem Weltall, der 1967 in Italien produziert wurde. Der Film konnte zwar mit einer Besetzung von international bekannten Schauspielern aufwarten. ist aber nicht als Ruhmesblatt in die Filmgeschichte eingegangen. Er erzählt im wesentlichen die Handlung von Perry Rhodan Band 1, entwickelt sich aber in Richtung einer Gangstergeschichte. Weitere Versuche, Perry Rhodan als Filmheld zu platzieren, waren mit Ausnahme von Fanprodukten bisher nicht erfolgreich.

Bereits ab den sechziger Jahren wurden von verschiedenen Firmen unter dem Namen Perry Rhodan-Service Zusatzprodukte wie Poster, Risszeichnungsblätter, Plastik- und Plüschfiguren, Geldscheine des Solaren Impe- riums, Schallplatten etc. angeboten. Sehr erfolgreich waren auch die Hörspiele, in denen die Anfangsromane der Serie auf Schallplatten und Musikkassetten erzählt wurden. Später wurden auch Sammelkartenspiele und ein Brettspiel herausgegeben. Das Aufkommen der Computer brachte Multimedia-Angebote wie Archiv-CDs, Risszeichnungs-Collectionen und diverse PC-Programme mit sich.

von Perry Rhodan unabhängige Produkte aus SF und verwandten Genres

Außerhalb des Perry Rhodan-Universums publizierten die Verlage Pabel und Moewig zuerst als Konkurrenten, später als Verlagsunion Tausende von Heften, Taschenbücher und Bücher mit Unterhaltungsliteratur aus den Bereichen Science Fiction und Fantasy sowie Abenteuerromane mit phantastischen Elementen. Der Großteil davon wurde unter den Reihenübertiteln Utopia und Terra bekannt und ist auf diesen Seiten separat dokumentiert.

Perry Rhodan weltweit

Abgesehen von den deutschsprachigen Nachbarländern Deutschlands, in denen die Originalausgaben ebenfalls mit großem Erfolg verkauft werden, wurden in vielen anderen Ländern Lizenzausgaben mit Übersetzungen in die jeweilige Landessprache produziert. Im Jahr 2019 erscheinen in Frankreich, den Niederlanden, der Tschechischen Republik, Brasilien und in Japan solche Ausgaben. Weiters gab es Perry Rhodan-Ausgaben auch in den USA, Großbritannien, Italien, Belgien, Finnland, Dänemark, Griechenland und Israel. In Russland und China wurden einige Übersetzungen von Perry Rhodan-Silberbänden veröffentlicht.

(Heinrich Stöllner im Januar 2019)