Nachdem die Perry Rhodan-Heftreihe ein riesiger Publikumserfolg wurde,
startete 1964 der Verlag mit den Perry Rhodan-Planetenromanen das erste Spin Off der Heftserie. Bereits bei
der SF-Schwesterreihe Terra gab es mit
dem Terra-Sonderband eine zweite Sonderreihe,
allerdings als Taschenheft. Die Planetenromane, welche im September 1964 starteten,
erschienen von Beginn an als Taschenbuch. Auch diese neue Reihe wurde ein riesiger Publikumserfolg. Die Terra-Sonderbände wurden
deswegen auch 1965 auf Taschenbuchformat in einer sehr ähnlichen Aufmachung wie die Planeten-romane umgestellt.
Von 1964 bis 1998 erschienen insgesamt 415 Planetenromane bei verschiedenen Verlagen. Sie erschienen zuerst mit Moewig-Logo.
Zuerst wurde das gleiche M wie bei der Heftreihe verwendet, das ab Band 45 durch den Schriftzug "Ein Moewig-Buch" ersetzt wurde.
Dieses wurde ab Band 47 durch eine fliegende Möwe ergänzt, das neue Logo aller Moewig-Taschenbücher. Nachdem der Moewig-Verlag
mit Pabel fusioniert wurde, erschienen die Taschenbücher ab Band 159 mit Pabel-Logo. Ab Band 229 bis zur Übergabe der Reihe mit
Band 368 an den Heyne-Verlag wurde wieder ein Moewig-Logo verwendet. Pabel-Moewig hatte beschlossen, die Produktion eigener
Taschenbücher einzustellen. Der Heyne-Verlag führte die Reihe nahtlos in sehr ähnlicher Aufmachung wie vorher bei Pabel-Moewig
weiter und produzierte zwischen 1993 und 1996 36 Ausgaben bis Band 403. Dann erschienen weitere 12 Ausgaben im Burgschmiet-Verlag.
Diese kamen von 1997 bis 1998 im Zweimonatsrhythmus heraus, während die vorherigen Ausgaben vierwöchentlich bzw.
später monatlich erschienen waren.
Die Autoren der Planetenromane rekrutierten sich prinzipiell aus den Autoren des Teams der Heftserie mit Ausnahme von K. H. Scheer,
der keinen einzigen Beitrag zur Reihe lieferte. Dazu kamen weitere Autoren, die sich hier in das Perry Rhodan-Universum hineinschreiben
konnten und bei Gefallen durch Redaktion und Leserschaft später in das Stammautorenteam der Heftserie übernommen wurden. Die
beiden prominenten Beispiel dafür aus der ersten Phase der Planetenromane waren Hans Kneifel und Ernst Vlcek. Diese erfolgreiche
Vorgehensweise wurde beibehalten, es gab allerdings auch eine Menge Beiträge von Autoren,
welche nicht in die Heftserie aufrückten.
Die Titelbilder der Perry Rhodan-Planetenromane wurden bis inklusive Band 217 von Johnny Bruck gestaltet. Bruck wählte für die meisten
Bilder ein ähnliches Konzept wie bereits in den frühen sechziger Jahren für die
Reihe Terra Extra, nämlich den Hintergrund weiß zu
belassen. Wie in den anderen Reihen übernahm Bruck viele Bildmotive von anderen Künstlern und verwendete auch etliche Bilder ein
weiteres Mal, welche früher bereits auf Terra-Heften zu sehen waren. Ein kleines Kuriosum ist, dass die beiden Titelbilder für die
Bände 45 und 46 vom Verlag vertauscht wurden, Dies lässt sich leicht aus der Handlung ablesen. Der doppelköpfige Hund kommt in
Band 46 vor, wurde aber als Titelbild von Band 45 gezeigt. In den Nachauflagen wurde der Fehler korrigiert. Ab Band 218 bis zur
Einstellung der Reihe bei Heyne mit Band 403 wurde Alfred Kelsner der Hauptzeichner der Titelbilder. Er wurde bei wenigen Bänden
von Johnny Bruck, Robin Hidden, Bob Layzell, J. K. Potter und Ralph Voltz vertreten. Die letzten 12 Bände im Burgschmiet-Verlag
hatten als Titelbildzeichner Swen Papenbrock, welcher in diesem Zeitraum gemeinsam mit Kelsner und
Ralph Voltz auch die Titelbilder der Perry Rhodan-Heftserie fertigte.
Der Erfolg der Planetenromane führte auch zu mehren Neuauflagen und Neuausgaben in unterschiedlicher Gestaltung. Es gab zuerst eine
zweite Auflage, welche zwischen 1970 und 1987 erschien und 210 Ausgaben erreichte und eine dritte zwischen 1978 und 1987 mit 99 Nummern
in fast gleicher Aufmachung wie in der Erstausgabe. Es wurden auch die gleichen Titelbilder verwendet.
In den achtziger Jahren wurden viele ältere, bisher unverkaufte Ausgaben, zu Rupfbüchern mit vier Titeln zusammengebunden und ein
weiteres Mal auf den Markt gebracht. Diese Ausgabe, Perry
Rhodan-Autorenbibliothek genannt, erreichte 66 Bände. Jedes der dicken
Taschenbücher enthielt 4 Titel. Nach Möglichkeit wurden inhaltlich zusammengehörige Titel zusammengebunden. Als Kuriosum ist zu sehen,
dass auch einige Titel aus den Pabel-Taschenbuchreihen Clark Darlton
Bestseller aus Raum und Zeit und Utopia Classics verwertet
wurden, welche nichts mit Perry Rhodan zu tun hatten.
Nachdem der Heyne-Verlag die Perry Rhodan-Planetenromane übernommen hatte, startete er auch eine Neuauflage von Band 1 weg, die mit
neuen Titelbildern von Alfred Kelsner ausgestattet wurde. Diese Ausgabe erreichte zwischen 1994 und 1996 genau 33 Bände.
2003/2004 erschien im Weltbild-Verlag eine von Michael Nagula
herausgegebene Hardcover-Ausgabe mit 26 Bänden, in der jeweils zwei
Romane als Doppelband zusammen publiziert wurden. Es wurde eine Auswahl aus früheren erfolgreichen Romanen getroffen.
Von 2009 bis 2014 gab Pabel-Moewig selbst eine Auswahl von erfolgreichen Planetenromanen in einer neuen Ausgabe
als Taschenhefte heraus.
Die Romane wurden von Dr. Rainer Nagel ausgewählt, mit einem Nachwort versehen und in neuer Rechtschreibung gesetzt. 30 Bände sind in
dieser Ausgabe erschienen. Darunter sind zwei Romane, welche nie als Planetenromane erschienen waren. Die Nr. 14 von Michael Marcus Thurner
ist eine Neufassung eines früher in der Perry Rhodan
Fan-Edition erschienenen Romans, Die Nr. 30 Perry Rhodan - SOS aus dem Weltall ist
eine Neuausgabe des erstmals in den sechziger Jahren erschienenen Romans zum Film von Clark Darlton. Die Erstausgabe des Titels war
seinerzeit in der Allgemeinen Moewig-Taschenbuchreihe herausgekommen, nicht in den Planeten- romanen.
Die Taschenheftausgabe der Planetenromane wurde zwar mit Nr. 30 eingestellt, jedoch wurde die Reihe vom Zaubermond in Taschenbuchform
unter Beibehaltung der Nummerierung und ihn fast unveränderter Titelbildgestaltung fortgesetzt. Allerdings wurden immer zwei Titel als
Doppelband zusammen publiziert. Die Nummerierung ging deswegen mit Nr. 31/32 weiter. Diese Ausgabe wurde mit Band 99/100 im Jahr 2018
eingestellt. Damit hat die Geschichte der Planetenromane ein vorläufiges Ende gefunden.
Im Unterschied zur Perry Rhodan-Heftserie handelte sich bei den Perry Rhodan-Planetenromanen um abgeschlossene Romane, welche nicht
nach einem von der Redaktion verfassten Exposé verfasst wurden. Der jeweilige Autor konnte somit eine frei erdachte Handlung ausformulieren,
die allerdings im Perry Rhodan-Universum spielte. Somit handelte es sich nicht wirklich um "kanonische" Handlungen, also solche,
die in die offizielle Perry Rhodan-Geschichtsschreibung Eingang fanden. Allerdings legten die Autoren großen Wert darauf, dass die
Romane möglichst nahtlos zur Heftserie dazupassten. Oft würden Lücken in der Handlung der Heftserie bewusst ausgenutzt, auch solche,
die durch Zeitsprünge zwischen den Zyklen entstanden waren. Auch etliche Rätsel, welche in der Handlung der Heftserie ungelöst blieben,
wurden hier aufgeklärt. Es konnte nicht ausbleiben, dass es gelegentlich zu Widersprüchen zur Handlung der Heftserie kam. Beispielsweise
schilderte Clark Darlton bereits in Band 4
beim Sturz in die Ewigkeit des Teletemporariers Ernst Ellert die Zerstörung des Planeten
unseres Sonnensystems zwischen Mars und Jupiter, die sich von der des Cappin-Zyklusses in den vierhunderter Bänden unterschied. Man kann
Darlton hier aber keine Schuld zuweisen, denn der Planetenroman wurde viel früher geschrieben. Der Widerspruch wurde später damit erklärt,
dass sich Ellert bei seiner kosmischen Reise in ein Paralleluniversum verirrt hatte. Ein anderes berühmtes Beispiel ist die von Peter Terrid
geschilderte Geschichte der Meister der Insel und ihrer Zellaktivatoren
in Band 288 Schmied der Unsterblichkeit. Der Roman wurde so
populär, dass die konkurrierende Fassung der Handlung in der Heftserie später als alternativer Zeitablauf oder
Verwirrung in der Erinnerung von ES erklärt wurde.
In der Reihe der Planetenromane erschienen nicht nur komplett abgeschlossene Einzelromane, sondern auch einige Subserien, die von einem
einzelnen Autor verfasst wurden und sich um eine bestimmte Person oder um ein bestimmtes Handlungsumfeld drehten. Die populärste davon
sind zweifellos die Atlan-Zeitabenteuer, die den Jahrtausende dauernden Aufenthalt des unsterblichen Arkoniden auf der Erde zwischen
dem Untergang von Atlantis bis zu seiner Begegnung mit Perry Rhodan schilderten. Diese Zeitabenteuer waren so beliebt, dass sie in
einer Neuausgabe, den Atlan-Blaubänden, ein weiteres Mal auf den Markt gebracht wurden. Dabei wurden die Romane in zeitliche Reihenfolge
gebracht sowie stilistisch und inhaltlich überarbeitet, ähnlich wie es bei den Perry Rhodan-Silberbänden passiert. 13 Bände erschienen
auf diese Art. Die Reihe der Atlan-Blaubände wurde anschließend mit weiteren Romanen bis Band 45 fortgesetzt, wobei 3 Bände die
Erlebnisse des Arkoniden als Imperator des arkonidischen Imperiums schilderten und die
anschließenden Bände seine Jugendabenteuer aus der Atlan-Heftserie.
Neben den Atlan-Zeitabenteuern waren weitere populäre Subserien der Perry Rhodan Planetenromane beispielsweise die bereits erwähnten
Ellert-Abenteuer von Clark Darlton, die von Ernst Vlcek verfassten Jugendabenteuer von Michael Rhodan alias Roi Danton, die Abenteuer
der Goldenen Menschen von Hans Kneifel, die Geschichten der Agenten der Abteilung III von Kurt Mahr sowie die Geschichten um den
Hüter des Lichts Tengri Lethos, den Oxtorner Omar Hawk, den Söhnen des Lichts und der anschließenden Gründung des Intergalactic Peace Corps
von H.G. Ewers. Auch dezidiert humoristische Abenteuer gab es, allen voran die Erzählungen über den trinkfesten Raumkapitän Nelson
von H.G. Ewers und um den schrecklichen Korporal Walty Klackton von Ernst Vlcek.
Zusätzlich zu den dominierenden Romanen gab es auch einige Kurzgeschichtenbände in der Reihe. Darunter waren auch drei Anthologienbände.
Band 280 stellte die Preisträger eines Kurzgeschichten- wettbewerbs vor,
Band 300 brachte Geschichten der PR-Autoren zum Jubiläum 25 Jahre Planetenromane und im
Band 333 wurden 22 sehr kurze, heitere Geschichten gesammelt.
Auch seit der Einstellung der Planetenromane hat es verschiedene Romane aus dem Perry Rhodan-Universum in Taschenbuchform gegeben.
In Zusammenarbeit mit dem Heyne-Verlag produzierte die Redaktion eine Anzahl von Taschenbuchserien mit jeweils 6 oder 3 Bänden,
die von verschiedenen Autoren geschrieben nach Exposé geschrieben wurden und einen geschlossenen Handlungsbogen abhandelten.
Ein neuer Partner für die Produktion von Perry Rhodan-Taschenbüchern ist der Bastei-Verlag, der zwischen 2016 und 2020 fünf Titel veröffentliche, davon ein Dreiteiler.
Außerdem wurden Paperback-ausgaben des Eastside-, des
Plophos- und des Schwarmzyklusses herausgebacht. Weiters gab es noch eine Taschenbuchausgabe der ersten 12 Bände der
Heftserie Perry Rhodan-Action in 3 Bänden.
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